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Tierversuche

Tierversuche
Foto: Dr. Vernon Coleman, fair use.

“Viele Vivisektoren behaupten immer noch, daß sie damit helfen, Menschenleben zu retten. Sie lügen. Die Wahrheit ist, daß Tierversuche Menschen töten und die Tierforscher sind für den Tod von tausenden von Männern, Frauen und Kindern jedes Jahr verantwortlich.”
– Dr. Vernon Coleman

 


Wie man Diskussionen mit Befürwortern von Tierversuchen gewinnen kann

von Dr. Vernon Coleman

Tierversuche
Foto: Dr. Vernon Coleman, fair use.

 

Viele Tierversuchsgegner fürchten, daß es ihnen an triftigen Argumenten fehlt, wenn Befürworter von Tierversuchen spezifische Beispiele für den Wert ihrer Arbeit anführen. Der folgende Artikel möchte allen Tierversuchsgegnern als Leitfaden für eine GENAUE Argumentation dienen, wenn sie mit den falschen Argumenten (die häufig mit einer scheinbar wissenschaftlichen Logik untermauert werden) der Vivisektoren und der Befürworter von Tierversuchen konfrontiert werden.

Nr. Befürworter von Tierversuchen behaupten Die Wahrheit ist
01

Die Tierversuchsgegner müßten alle Arzneimittel ablehnen, die an Tieren erprobt wurden.

Es ist fast unmöglich, Arzneimittel zu finden, die noch nie an Tieren erprobt wurden. Die Tatsache allein, daß bestimmte Arzneimittel an Tieren erprobt wurden, besagt jedoch noch lange nicht, daß die entsprechenden Versuche relevant, nützlich oder gültig waren. In vielen Fällen wäre eine raschere und sicherere Entwicklung von Pharmazeutika ohne Tierversuche möglich. Möglicherweise haben klinische Entwicklungen an die Tierversuche angeknüpft, doch muß damit nicht unbedingt eine Verbindung zwischen beiden bestehen. Der medizinische Fortschritt geht weiter, trotz – und bestimmt nicht wegen – der Tierversuche.

02

Tierversuche sind wertvoll, da sie es den Wissenschaftlern ermöglichen, die Beobachtungen von Klinikern zu überprüfen.

Tierversuche verzögern den Fortschritt unnötigerweise. Nachdem Ärzte den Zusammenhang zwischen Rauchern und einer Prädisposition für Krebs festgestellt hatten, haben Wissenschaftler Jahre mit Tierversuchen zugebracht, um einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und Krebserkrankungen bei Tieren zu belegen, indem Hunde und Affen zum Rauchen gezwungen wurden. Angesichts der immensen Profite der Tabakindustrie, die dabei auf dem Spiel standen, hat sich die Erbringung dieses Nachweises als ein außerordentlich schwieriges Unterfangen erwiesen und als Folge davon wurden Ärzte wie auch Politiker viele Jahre davon

abgehalten, über die Gefahren des Rauchens zu warnen. In der Zwischenzeit starben Millionen von Menschen an den Folgen des Rauchens.
03

Neue Verfahren, die sich auf Zellkulturen stützen, sind schön und gut, doch können viele ordentliche Versuche nur anhand von ganzen lebendigen Organismen durchgeführt werden.

Zellkulturen stehen seit über einem Jahrhundert zur Verfügung. Kleine Teile von ganzen Organen lassen sich in Zellkulturen am Leben erhalten, sowie ihre unterstützenden Systeme und Enzymsysteme. Es ist natürlich wahr, daß man Schlüsse über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit einer medikamentösen Therapie erst anhand von ganzen Organismen ziehen kann, hierfür ist jedoch die Erfahrung an menschliche Patienten erforderlich und nicht an Tieren.

04

Viele an Tieren geprüfte Arzneimittel sind von erwiesenem Nutzen, wodurch bewiesen ist, daß die Versuche erforderlich sind.

Die Tatsache allein, daß Wissenschaftler Tierversuche durchführen, besagt noch lange nicht, daß diese Versuche absolut erforderlich oder auch nur nützlich sind. Die meisten Personen, die Versuche durchführen, tragen weiße Mäntel und trinken Kaffee, aber damit ist nicht gesagt, daß man einen weißen Kittel tragen und Kaffee trinken muß, um nützliche Entdeckungen zu machen.

05

Die Arzneimittelhersteller müssen Tierversuche durchführen, um sich gegen mögliche Anklagen wegen Fahrlässigkeit schützen zu können.

Als die Firma Roussel sich vor Gericht aufgrund einer Klage wegen irreführender Werbeaussagen für ihr Produkt Surgam verantworten mußte, hat der zur Verteidigung herangezogene Sachverständige ausgesagt, daß das am Tierversuch gewonnene Material nicht ohne Bedenken auf den Menschen übertragen werden könnte.

Ein amerikanisches Mädchen erlitt nach dem Gebrauch eines bestimmten Haarwaschmittels Schäden am Auge. Sie versuchte, den Hersteller auf Schadenersatz zu verklagen, auf der Grundlage des Umstands, daß der verantwortliche Wirkstoff im Tierversuch ebenfalls Reizungen hervorgerufen hatte. Das Gericht entschied zu Gunsten des Herstellers mit der Begründung, daß es keine Beweise dafür gebe, daß man in der Lage sei, die Wirkung am Menschen durch die an Hasen durchgeführten Versuche vorhersagen zu können. Es gelang der Klägerin zu beweisen, daß der Hersteller bereits seit über zwanzig Jahren Kenntnis davon besaß, daß der Wirkstoff das Sehvermögen von Hasen beeinträchtigt, bei Kälbern zur Erblindung und zum Tod geführt, sowie Lähmungen und Todesfälle bei Hunden verursacht hatte.

Die Arzneimittelfirma bestritt den Vorwurf der Fahrlässigkeit mit der Begründung, daß ihnen keinerlei Beweise für unerwünschte Wirkungen am Menschen vorlagen. In diesem Fall wurden die Tierversuche also offensichtlich als irrelevant abgetan.

06

Die Alternativen zu Tierversuchen sind teuer und würden die Produktpreise entsprechend nach oben schrauben.

Die Kosten wären am Anfang wohl höher, denn die Laboratorien müßten umgebaut werden, die Tierkäfige müßten abgebaut und die Wissenschaftler umgeschult werden. Auf lange Sicht betrachtet wären die Alternativen wesentlich billiger als der Einsatz von Tieren.

07

Die Vivisektionsverfahren werden weltweit von 1.000 Wissenschaftlern unterstützt, die eine Petition unterschrieben haben, in der die wesentliche Bedeutung der Tierversuche unterstrichen und ihre Fortsetzung gefordert wird.

Viele der Wissenschaftler, die für die Vivisektion Partei ergriffen haben, verdienen ihren Lebensunterhalt, indem sie Tierversuche durchführen. Für diese Wissenschaftler steht alles auf dem Spiel – Einkommen und Ruf – wenn die Tierversuche gestoppt werden. Immerhin gibt es allein in Großbritannien 20.000 Wissenschaftler, die über eine Lizenz für die Durchführung von Tierversuchen verfügen. Aber, wenn wir an die 1.000 oben genannten Forscher denken, wo bleibt die Befürwortung von Tierversuchen von Seiten der übrigen 19.000 englischen Wissenschaftler?

Im Gegensatz dazu zählt die in der Schweiz angesiedelte Organisation Ligue Internationale Medecins pour l’Abolition de la Vivisection über 750 Ärztemitglieder aus 43 verschiedenen Ländern. Es handelt sich hierbei um erfahrene, qualifizierte Ärzte mit einem weitreichenden Verständnis der Bedürfnisse ihrer Patienten, die keinerlei Eigeninteressen daran haben, den Tierversuchen Einhalt zu gebieten.

In den Vereinigten Staaten zählt die Organisation Physicians Committee for Responsible Medicine an die 20.000 Ärztemitglieder und dem Medical Research Moderization Committee gehören 1.200 Mitglieder an.

Indem sie den großen, mächtigen Pharmaherstellern mit ihrem gewaltigen Einfluß auf die Ärzteschaft entgegentreten, nehmen diese Ärzte erhebliche Risiken für ihre Karriere in Kauf. Trotz der eindeutigen Position, die die Schulmedizin bezogen hat, ist die Mehrzahl der Ärzte, die sich zu diesem Thema geäußert hat, uneingeschränkt und mit voller Überzeugung gegen die Vivisektion.

08

Es werden enorme Mittel für die Entwicklung von Methoden ausgegeben, die eine wirksame Erprobung von Arzneimitteln und medikamentöse Therapien ohne Tierversuche gestatten.

Für die Suche nach Alternativen wird nur sehr wenig Geld ausgegeben. Aus dem Haushalt für 1992/93 gibt das British Home Office den kümmerlichen Betrag von £ 250.000 für die Erforschung von Verfahren zur Reduzierung und Verbesserung von Tierversuchen aus – ein außerordentlich bescheidener Aufwand im Vergleich zu den gewaltigen Summen, die von Regierungen und Pharmamultis für Tierversuche ausgegeben werden. Große internationale Pharmahersteller sprechen von einem Betrag von $ 250.000.000, der für die Forschung zur Entwicklung eines jeden neuen Arzneimittels erforderlich ist, wobei man bedenken muß, daß es sich bei diesen sogenannten Neuentwicklungen meist um Variationen von bestehenden Themen handelt.

09

Die jährliche Anzahl von Tierversuchen ist sehr gering.

Die Personen, die Tiere zu Laborversuchen verwenden oder die Erlaubnis für diese Verfahren erteilen, machen sich nicht die Mühe, die Anzahl der in Laborversuchen »verbrauchten« Tiere zu zählen, daher stehen keine genauen Zahlen zur Verfügung. Informierten Schätzungen zufolge liegt die Anzahl der weltweit »verwendeten« Tiere jährlich bei 250 Millionen. Umgerechnet ergibt das zwischen 100.000 und 250.000 Tiere in der Stunde, oder ungefähr 2.000 Tiere in der Minute.

siehe auch Tierversuche – Rechtslage und aktuelle Zahlen
10 Die Tierversuchsbranche ist sehr klein.

Es handelt sich um eine Branche, die Milliarden von Dollar umsetzt. Neben den Förderungsgeldern, den satten Löhnen, den Gehältern und Spesen, die den Wissenschaftlern zufließen, die die entsprechenden Tierversuche durchführen, gibt es zahlreiche und gewinnbringende Industriezweige, die Tiere, Käfige und andere Einrichtungen liefern. Für einzelne Mäuse werden bis zu 100 Dollar gezahlt. Für einen Affen werden meist mehrere zehntausend Dollar gezahlt, da die Tiere in der Wildnis gefangen werden müssen und zahlreiche Tiere den Transport in die Laboratorien nicht überleben.

11

Da wir nicht über eine ausreichende Anzahl von Testverfahren ohne Tierbeteiligung verfügen, um alle in der Umwelt vorkommenden Karzinogene zu testen, sollten wir die Wissenschaft gestatten, solange mit Tierversuchen fortzufahren, bis andere Testverfahren zur Verfügung stehen.

 

In den siebziger Jahren hat Dr. Bruce Ames, ein Wissenschaftler an der Universität von Kalifornien, einen Labortest zur Messung des karzinogenen Potentials von chemischen Verbindungen entwickelt. In der Zwischenzeit wird jedoch von Ames berichtet, er sei zur Ansicht gekommen, daß Tierversuche zur Abschätzung möglicher karzinogener Wirkungen irreführend sind, da sie auf ungenauen Vorstellungen über die Entstehung von Krebs sowie der Übertragbarkeit der Wirkungen von chemischen Verbindungen in starker Dosierung auf die Wirkungen von niedrigen Dosierungen beruhen.

Der ursprünglichen Theorie zufolge lösen Substanzen, die die DNS beschädigen, auch Krebs aus. Wie Dr. Ames inzwischen betont, gibt es auch Versuche, bei denen es durch die hohen, zelltötenden Dosierungen von chemischen Verbindungen zur Entstehung von Krebs kommt, da hierbei eine erhöhte Zellteilung provoziert wird, was zum Krebsrisiko führt.

Tierversuche haben ergeben, daß Dinge des Alltagslebens wie Kaffee, Tomatenpüree, Erdnußbutter und alkoholische Getränke mit natürlich vorkommenden Karzinogenen scheinbar vollgepackt sind – und zwar mit Verbindungen, die bis 200 Mal gefährlicher sind als die Karzinogene in den verbotenen chemischen Verbindungen.

Einer der schlüssigsten Beweise für die Nutzlosigkeit von Tierversuchen ist die Tatsache, daß Tabakrauch in Standardtierversuchen mit Ratten jede karzinogene Wirkung abgesprochen wurde. Ratten sind ebenfalls imstande, große Mengen Alkohol zu konsumieren ohne Leberschäden zu erleiden. Von 19 bekannten Karzinogenen wurden nur 7 anhand des Standardprotokolls für Tierversuche des amerikanischen National Cancer Institute ordentlich identifiziert. Dem gegenüber ist die in-vitro Testung empfindlicher, genauer und auch noch billiger.

12

Einer der Vorteile von Tierversuchen besteht darin, daß das Alter und Geschlecht der verwendeten Tiere keine Rolle spielt.

Zum einen spielt das Alter und Geschlecht eine wichtige Rolle beim Menschen. Zum Beispiel, als das Arzneimittel Opren, das für die Behandlung von Arthritis auf den Markt gebracht wurde, ursprünglich an Patienten getestet wurde, hat man es nicht bei alten Patienten eingesetzt. In der Folge stellte sich heraus, daß das Mittel wesentlich gefährlichere Reaktionen bei älteren Menschen hervorrief. Zum anderen spielt das Alter und Geschlecht von Versuchstieren auch eine große Rolle. Alte Ratten erkranken wesentlich häufiger an Krebs als ihre jüngeren Artgenossen und es gibt daneben noch viele andere wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Reaktionsweisen einzelner Tiere innerhalb der gleichen Art. In der Regel reagieren weibliche Ratten sensibler auf giftige Substanzen als männliche Ratten.

Ich würde gerne wissen, wieviele Forscher es gibt, die sich dieser Tatsache bewußt sind und bei der Testung eines neues Arzneimittels auf Verträglichkeit und Unbedenklichkeit jüngere männliche Ratten heranziehen. Bei den Schimpansen findet man ebenfalls abweichende Reaktionen innerhalb einer Art. Bei Versuchen mit Schimpansen werden unweigerlich Tiere verschiedenen Alters verwendet, obwohl es enorme Unterschiede in physiologischer, anatomischer, psychologischer und sexueller Hinsicht gibt.

13

Es gibt auch einige Nobelpreisträger, die sich für Tierversuche ausgesprochen haben. Daher sollten Tierversuche auch weiterhin durchgeführt werden.

Viele Nobelpreisträger gehören naturgemäß der etablierten Wissenschaft an. Daher überrascht es kaum, daß es einige Nobelpreisträger gibt, die sich als Befürworter von Tierversuchen hervorgetan haben. Wesentlich überzeugender finde ich den Umstand, daß die Mehrzahl der praktizierenden Ärzte der Ansicht ist, daß Tierversuche aufgrund von anatomischen und physiologischen Unterschieden zu irreführenden Ergebnissen führen können. Einer jüngsten Studie zufolge, haben 88% aller befragten englischen Ärzte die Meinung vertreten, daß Tierversuche irreführend sein können.

14

Warum sollten die Anhänger der Vivisektionsmethoden mit den Tierversuchen fortfahren, wenn ihre Nutzlosigkeit und Ungenauigkeit hinlänglich bewiesen worden ist?

Diese Personen müssen mit ihren bisherigen Versuchsverfahren fortfahren, denn eine Meinungsänderung hieße, den bisherigen Standpunkt als falsch anzuerkennen. Eine solche Umkehr hieße, sich einem gehörigen Maß an Spott und Verachtung auszusetzen, sowie der Gefahr einer massiven Flut von Klagen, denn man müßte ehrlicherweise zugeben, daß der Großteil der bereits geleisteten Arbeit vergeblich war.

Tausende von Arzneimitteln, die ihre Zulassung aufgrund von Tierversuchen erhalten haben, müßten vom Markt genommen und erneut getestet werden. Viele von diesen Präparaten würden keine Zulassung mehr bekommen. Die bescheidenen Fähigkeiten der Personen, die Tierversuche leiten und durchführen, besäßen keinen Wert mehr, die riesigen Abteilungen und der gigantische Zufluß von Mitteln aus der Pharmaindustrie wären ein für allemal verloren.

In Anbetracht dieser drohenden Abwertung dieser zweifelhaften wissenschaftlichen Leistungen und Lebenswerke, nimmt es kaum Wunder, daß die Betroffenen den bisherigen Standpunkt mit Entschlossenheit verteidigen. In der Zwischenzeit sind Tierversuche rasch und einfach durchzuführen. Mit Hilfe von Tierversuchen kann man fast alles beweisen und die Versuche sind zugleich auch eine unerschöpfliche Quelle für wissenschaftliche Arbeiten.

15

Tierversuche haben zu vielen wichtigen Entdeckungen geführt.

Die Befürworter von Tierversuchen und der Vivisektion geben sich große Mühe, sich fast jede wissenschaftliche Entdeckung als eigenes Verdienst anzurechnen. Da die Durchführung von Tierversuchen so weitverbreitet ist, sind ihre Befürworter der Meinung, daß sie zu allen Fortschritten in der biomedizinischen Forschung mehr oder weniger beigetragen haben. Es würde mich nicht wundern, wenn Vivisektionisten behaupten würden, ihre Tierversuche hätten die Entwicklung des Automobils, des Fernsehens und des Waffeleisens erst ermöglicht.

16

Bei vielen Tierversuchslaboratorien werden Regeln eingeführt, die eine gute Behandlung der Versuchstiere gewährleisten.

Man kann für Vivisektionsverfahren ebensowenig Regeln einführen wie für eine Vergewaltigung oder einen Mord (es ist in Ordnung, eine Frau zu vergewaltigen, vorausgesetzt man lädt sie vorher zum Essen ein, sorgt für ein wohltemperiertes Zimmer und genügend Streu auf dem Boden).

17

Tierversuchsgegner würden ihre Meinung ändern, wenn sie selber krank wären oder kranke Verwandte hätten.

Wir würden unsere Meinung nicht ändern, da wir genau wissen, daß wir keine Hilfe von Tierversuchen zu erwarten haben, und daß solche Versuche oftmals nützliche Entwicklungen in der Medizin verzögern.

18

Die von den Arzneimittelfirmen entwickelten Präparate sind oft von großem Nutzen für Tiere selbst.

Dies ist eines der Lieblingsargumente, auf die Personen, die Tierversuche betreiben, gerne zurückgreifen. Einer der großen Tabakhersteller hat neulich vor Gericht behauptet, sie würden Mäusen der Einwirkung von Tabakrauch aussetzen, um Kenntnisse darüber zu gewinnen, wie man Mäusen besser helfen könnte. Dieses Argument ist natürlich völlig irrelevant. Gegenwärtig sind die gewonnenen Indikationen für den Einsatz von Arzneimitteln bei Tieren eher als Nebenprodukt zu bezeichnen.

Wenn die Arzneimittel für die Tiermedizin sowie für die Humanmedizin beide anhand von Tierversuchen erprobt werden, so können wir davon ausgehen, daß mit Sicherheit Tausende von Tieren durch teuere Medikamente getötet oder gequält werden. Es scheint absurd anzunehmen, man müsse die Augen von gesunden kleinen Katzen zunähen oder depressive Zustände bei Affen erzeugen, um therapeutische Verfahren für andere Tiere zu finden.

Was ist das für eine Logik, wenn man Tiere quälen und umbringen muß, um Behandlungsmöglichkeiten für Tiere zu finden? Der Großteil der Veterinärforschung zielt eher auf die Steigerung der Gewinne in der Landwirtschaft als auf die Heilung von Tieren.

Es ist durchaus möglich, daß Forscher durch die Behandlung von kranken Katzen genügend Kenntnisse gewinnen könnten, um anderen Katzen zu helfen. Man müßte zunächst jedoch eine ganze Reihe von Variablen berücksichtigen, um zu gültigen und bedeutsamen Resultaten zu gelangen.

19

Genetische Versuche mit Tieren werden zu ungeheueren Fortschritten in der Medizin führen.

Die ersten drei »Entwicklungen«, die den Genforschern gelangen, waren die folgenden: eine gegen Schädlinge resistente Tabakpflanze, ein Kalb von einer Größe, die einen Kaiserschnitt erfordert, und ein Hybridwesen, eine Mischung aus Ziege und Schaf. Wenn genetische Forschungen wirklich erforderlich sind (eine Frage, die durchaus zur Diskussion steht), dann sollten Wissenschaftler ermutigt werden, sich auf menschliches genetisches Material zu beschränken.

20

Es gibt viele Ärzte, die Tierversuche durchführen.

Diese Aussage entspricht nicht der Wahrheit. Es gibt sehr wenige, medizinisch qualifizierte Ärzte, die Tierversuche durchführen. Die Mehrzahl der befragten Ärzte haben die Ansicht vertreten, daß Tierversuche irreführende Ergebnisse liefern können.

21

Wenn die Ablehnung von Tierversuchen auf Seiten der praktizierenden Ärzte so groß wäre, würden sie dies verstärkt in der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen.

Die meisten Ärzte haben Angst davor, sich mit den großen Pharmaherstellern oder Ärzteverbänden (die wiederum größtenteils von den Arzneimittelherstellern kontrolliert werden) anzulegen. Dennoch wächst die Zahl derer, die den Mut finden, ihre Meinung frei zu äußern.

22

Tierversuchsgegner haben häufig Informationen benützt, die sie aus Laboreinbrüchen von Aktivisten erhalten haben.

In der Regel gewähren die Laboratorien der Öffentlichkeit sehr wenig Einblick in ihre Aktivitäten und angewandte Methoden (trotz des Umstands, das sie in vielen Fällen auch mit öffentlichen Geldern arbeiten). Infolge dieser restriktiven Informationspolitik gewinnt die Öffentlichkeit erst durch solche Einbrüche Einsicht in das, was hinter den Kulissen gespielt wird. Auf diese Art und Weise sind sehr viele unehrliche, inkompetente und illegale Praktiken erst aufgedeckt worden.

23

Ohne Tierversuche hätte sich das Fachgebiet der Chirurgie nie soweit entwickelt wie dies heute der Fall ist.

Diese Behauptung ist purer Unsinn. Chirurgische Experimente an Tieren können sich als enorm irreführend erweisen. Denken wir an das Gebiet der Psychochirurgie, zum Beispiel. Die ersten Leukotomien wurden in den Dreißigerjahren durchgeführt als man davon ausging, daß Veränderungen der vorderen Hirnlappen für die Wahnvorstellungen von Geisteskranken verantwortlich seien. Im Jahr 1935 haben amerikanische Forscher bei Schimpansen die Vorderlappen des Gehirns entfernt, und kamen zu dem Schluß, daß die Tiere ein zufriedeneres Verhalten nach dem Eingriff zeigten.

Seit dieser Zeit wurden diese Eingriffe bei einer großen Bandbreite von Störungen vorgenommen, so zum Beispiel bei Schizophrenie, Depressionen, Zwangsneurosen, Angstzuständen, Hysterie, Ekzemen, Asthma, chronischem Rheumatismus, Anorexia nervosa, ulzerative Kolitis, Tuberkulose, hohem Blutdruck, Angina, Krebsschmerzen und Medikamentennebenwirkungen.

In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, daß es die Arbeiten, die Galen vor zweitausend Jahren an Schweinen durchgeführt hatte, waren, die die Chirurgen über Jahrhunderte irregeführt haben. Die Medizinhistoriker sind sich weitgehend darüber einig, daß Galens Arbeiten, dem medizinischen Fortschritt über Jahrhunderte im Wege standen, bis die religiösen Verbote schließlich zurückgezogen wurden und es den Ärzten gestattet wurde, den menschlichen Körper zu sezieren und die gewaltigen Unterschiede zwischen der Anatomie des Schweins und der Anatomie des menschlichen Körpers zu entdecken. (siehe auch die Illustrationen Harreys).

24

Chirurgen müssen zu Lernzwecken an Tieren üben können.

In den meisten Ländern – England miteingeschlossen – lernen Chirurgen durch die Arbeit an menschlichen Patienten und nicht an Tieren. Die Absurdität des Übens an Tieren wird sogar vom Gesetz anerkannt, denn britische Chirurgen sind gesetzlich verpflichtet, an menschlichen Patienten Erfahrung zu sammeln. Viele Personen, die Vivisektion betreiben, sind nicht qualifiziert, Chirurgie am Menschen zu praktizieren. Die Grundtechniken, die in der Chirurgie zur Anwendung kommen, sind von erstaunlicher Einfachheit und lassen sich im Operationssaal durch eine Assistenztätigkeit bei einem erfahrenen Chirurgen rasch und leicht erlernen. Durch die anatomischen Unterschiede sind die an Tieren durchgeführten Operationen wertlos für den Chirurgen und können sogar einem trügerischen Gefühl des Selbstvertrauens oder der Sorglosigkeit Vorschub leisten.

25

Die Personen, die Tierversuche durchführen, ziehen große persönliche Befriedigung aus ihrer Arbeit und es sollte ihnen gestattet sein, damit fortzufahren.

Wenn wir die naheliegenden moralischen und ethischen Fragen einmal beiseite lassen, ob Wissenschaftler zu einem solchen Tun überhaupt das Recht haben, erhebt sich eine ganz andere Frage. Es gibt inzwischen klare Beweise dafür, daß Personen, die Tierversuche durchführen, sich erheblichen Gefahren aussetzen. Ein Bericht, der vor kurzem in der angesehenen Fachzeitschrift JAMA (Journal of the American Medical Association) erschien, berichtet von einem Ausbruch von lymphozytärer Choriomeningitis unter Laborarbeitern, die mit Mäusen und dem Gewebe dieser Tiere gearbeitet hatten. Vom Institut Pasteur in Paris erreichen uns Berichte von einer Anzahl von Sarkom- und Lymphomaerkrankungen, sowie die Ergebnisse einer Studie, die einen Anstieg der Personen unter dem Laborpersonal feststellte, die an bestimmten Krebsformen tödlich erkrankten.

Der »Lancet« wiederum berichtet vom Auftreten bösartiger Melanome und Formen von Blutkrebs bei Laborarbeitern sowie von ihrem erhöhten Risiko an Krebserkrankungen des Gehirns, des Nervensystems und des Magens. Tierversuche sollten schon deswegen unterbunden werden, um das Laborpersonal vor solchen unnötigen Risiken zu schützen.

26

Tierversuche helfen uns, die Wirkungen von neuen Arzneimitteln für die Behandlung geistiger Störungen abzuschätzen.

Tiere leiden nicht an denselben geistigen Störungen wie Menschen. Wie können Wissenschaftler sicher sein, daß Tiere an wahnhaften Zuständen oder Halluzinationen leiden? Man hat Mäuse durch Elektroschocks zum Kampf getrieben und sie anschließend mit Hilfe von Tranquilizern ruhiggestellt – aber welchen Nutzen können solche Versuche erbringen? Tierversuchen gelingt es nicht, ein Suchtverhalten nachweislich zu erzeugen.

Als aber die Benzodiazepine das erste Mal an Tieren getestet wurden, zum Beispiel, haben die Tierforscher von einer beruhigenden Wirkung auf Affen, Hunde, Löwen und Tiger gesprochen. Anhand dieser Versuche hat man Ärzte ermutigt, einer großen Anzahl von Patienten benzodiazepinhaltige Präparate zu verschreiben. Diese Versuche haben jedoch keinerlei Anzeichen dafür geliefert, daß die Benzodiazepine sich als eines der modernen Pharmazeutika mit dem größten Suchtpotential erweisen würden.

27

Langfristig gesehen wird die Grundlagenforschung der Humanmedizin einen Nutzen bringen, obwohl wir über das Wann und Wie keine genauen Angaben machen können.

Wenn die Forschung einen großen Nutzen erbringen soll, muß sie sorgfältig geplant werden, von Relevanz sein und zuverlässig ausgeführt werden. Der Großteil der modernen Forschungsarbeiten ist jedoch so schlecht geplant und durchgeführt worden und die Anzahl der Forscher, die ihre Ergebnisse so hoch »anpassen«, so groß, daß der Nutzen sich mehr als bescheiden ausnimmt. Einer der letzten Leitartikel im British Medical Journal beklagte den Umstand, daß 99% der modernen wissenschaftlichen Arbeiten so schlecht geschrieben sind, daß sie als ungültig betrachtet werden können. Die Mehrzahl der Wissenschaftler scheint sich bei der Vorstellung in Sicherheit zu wiegen, daß es sehr wenige Menschen gibt, die ihre Arbeit jemals in Frage stellen werden.

Im selben Leitartikel des BMJ wurde darauf hingewiesen, daß 85% der medizinischen Verfahren noch niemals einer ordentlichen Prüfung unterworfen wurden. Wir sollten daher unsere beschränkten Mittel lieber für die Bewertung und Überprüfung bestehender Therapien einsetzen.

28

Die Versuchstiere werden unter guten Bedingungen gehalten.

Die Versuchstiere werden nicht unter guten Bedingungen gehalten. Immer wieder tauchen Beweise für die skandalösen Bedingungen auf, unter denen die Tiere gehalten werden. Aufgrund dieser miserablen Haltungsbedingungen weisen die erzielten Ergebnisse eine noch höhere Ungenauigkeit auf, als dies ohnehin der Fall wäre. Der Großteil der Komitees und Organisationen, die theoretischerweise die artgerechte Haltung der Versuchstiere garantieren sollen, bestehen ohnehin aus Forschern oder Individuen, die Tierversuche befürworten. Demnach könnte man ebensogut Verbrecher beauftragen, für die Sicherheit in unseren Großstädten zu sorgen.

29

Tiere sind niedrigere Lebewesen und daher können wir nach Belieben über sie verfügen.

Diese Art von Argumentation wird von Rassisten, Sexisten und ähnlichen Zeitgenossen vertreten. Wenn wir Tierversuche aufgrund der intellektuellen Minderwertigkeit von Tieren (eine fragwürdige Argumentation in vielen Fällen) gestatten, warum führen wir keine Experimente an Geisteskranken und Kleinkindern durch?

30

Tiere sind nicht imstande, in derselben Art und Weise wie Menschen Schmerzen zu verspüren und zu leiden – daher sind Tierversuche gerechtfertigt und zu rechtfertigen.

Nach allem gegenwärtig verfügbarem Beweismaterial verspüren Tiere Schmerzen und können auch unter Streß leiden. Die Voraussetzungen für die Empfindung von Schmerzen sind ein zentrales Nervensystem, ein System von peripheren Schmerzrezeptoren und eine Reihe von neuralen Verbindungswegen zwischen den Rezeptoren und dem zentralen Nervensystem. Alle Wirbeltiere weisen diese Voraussetzungen auf und sind zweifelsfrei imstande, Schmerzen zu empfinden.

31

Tiere sind dem Menschen sehr ähnlich, daher sind die an Tieren durchgeführten Versuche auch zuverlässig.

Betrachten wir einmal das Medikament LOSEC, das von einer Firma mit dem Namen Astra Pharmaceuticals hergestellt wird. LOSEC ist eines der weltweit am meisten verkauften Medikamente gegen Ulzera (Geschwürbildung). Obwohl erste Testreihen gezeigt hatten, daß LOSEC imstande war, Karzinoide bei Ratten hervorzurufen, erhielt das Medikament dennoch die Zulassung für den Einsatz in der Humanmedizin. Die Herstellerfirma gibt in diesem Zusammenhang zu, » … gastrische ECL-Zellhyperplasie und Karzinoide, die auf die säurebildende Schleimhaut begrenzt sind, wurden bei Langzeitstudien mit Ratten beobachtet«, gibt jedoch im Gegenzug an, daß » … es bei Patienten, die über längere Zeiträume von bis zu 4 Jahren behandelt wurden, zu keinen behandlungsbedingten Schleimhautveränderungen gekommen war«.

Das Mittel Tamoxifen, das gegenwärtig zur Behandlung von Frauen mit Brustkrebs eingesetzt wird, verursacht nachweislich Lebertumoren bei Ratten. Dieses Beweismaterial wird offensichtlich als schlechte Nachricht für Ratten betrachtet, soll für Frauen jedoch ohne Bedeutung sein. Wenn Arzneimittelhersteller und die Arzneimittelzulassungsbehörden offensichtlich Tierversuche ignorieren können, wenn es ihnen gelegen kommt (vermutlich mit dem Hinweis auf die Unterschiede zwischen Mensch und Tier), was macht es dann überhaupt für einen Sinn, noch mehr Tierversuche durchzuführen?

Unterschiede gibt es nicht nur im Bereich der Arzneimittelwirkungen. Einem kürzlich in der British Medical Journal erschienenen Leitartikel zufolge haben »Tierversuche deutlich gemacht, daß es erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Tierarten gibt, was die Auswirkungen einer Vasektomie anbelangt. Ob und welche dieser Modelle sich auf den Menschen anwenden lassen, ist noch nicht bekannt.«

32

Tierversuche können uns im Kampf gegen den Krebs helfen.

Ein amerikanischer Toxikologe hat bewiesen, daß ein an Ratten angewandtes Testverfahren sich in nur 38% der Fälle auf Menschen übertragen ließ. Durch das Hochwerfen einer Münze käme man immerhin auf 50%. Nach Dr. Irwin Bross, der vor dem Kongreß der Vereinigten Staaten aussagte, haben »sich widersprechende Ergebnisse von Tierversuchen oft den Kampf gegen Krebs verzögert oder behindert und noch keinen einzigen nennenswerten Fortschritt, weder in der Therapie noch in der Prophylaxe von Krebs beim Menschen, gebracht«.

Ein hoch angesehener Akademiker zog, nach einer gründlichen Untersuchung von Krebsexperimenten, den folgenden Schluß: »Mir ist die Aufgabe zugefallen, eine allgemeine Studie zum Thema Krebserkrankungen zu erstellen … und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein unvoreingenommener Mensch zu einem anderen Ergebnis gelangen kann als eben zu der Feststellung, daß die Suche nach der Ursache und Heilung von Krebs anhand von Experimenten an niederen Tierarten ein vollkommen nutzloses Unterfangen gewesen ist. Wir haben Zeit und Geld verschwendet.«

Die amerikanische Lebensmittelbehörde hat in der Zwischenzeit ein »Versuchsbett« aus menschlichen Muskelgewebezellen entwickelt, das zur zuverlässigen Testung von Medikamenten gegen Krebs verwendet werden kann. Was würden Sie lieber einnehmen, ein Arzneimittel, das an Ratten geprüft wurde, oder ein Medikament, das an Zellen getestet wurde, die mit Ihren eigenen Körperzellen identisch sind? Der Zusammenhang zwischen verschiedenen chemischen Verbindungen, Röntgenstrahlen, bestimmten Nahrungsmitteln und Asbest und verschiedenen Krebsformen wurden durch die Beobachtung von Ärzten an Patienten erhärtet und nicht durch Beobachtungen an oder Versuche mit Tieren.

33

Tierversuche sind unerläßlich, wenn wir jemals ein Heilmittel gegen AIDS finden wollen.

Bislang ist es noch keinem Wissenschaftler gelungen, AIDS bei einem Tier hervorzurufen. Angesichts der Unterschiede zwischen den Immunsystemen von Menschen und Tieren ist dies auch kein großes Wunder. Obwohl es bislang noch nicht geglückt ist, ein einziges Tier mit HIV zu infizieren, werden die Versuchstiere als »gefährlich« und »infiziert« betrachtet und jeglichem Kontakt mit Menschen oder Artgenossen entzogen.

34

Tierversuche führten zur Entwicklung des Impfstoffs gegen Kinderlähmung, das bereits Tausende, wenn nicht gar Millionen von Leben gerettet hat.

Ein erster Durchbruch wurde schon 1949 mit der Verwendung einer Kultur von Humangewebe erzielt. In den Fünfzigerjahren wurde Nierengewebe von Affen verwendet, da dies zu den Standardlaborverfahren jener Zeit gehörte – man hatte keine Ahnung, daß eines der in Nierenzellen von Affen häufig vorkommenden Viren sich als Krebserreger beim Menschen erweisen würde.

Hätte man menschliche Zellen zur Herstellung des Impfstoffs verwendet, wäre der ursprüngliche Impfstoff in seiner Wirkung nicht so verheerend ausgefallen wie es damals der Fall war. Die Anzahl der Todesfälle durch Kinderlähmung war übrigens bereits vor der Einführung des ersten Impfstoffs dramatisch gefallen aufgrund der besseren sanitären Verhältnisse, besserer Wohnbedingungen, Trinkwasserqualität und Ernährung.

Einigen Wissenschaftlern zufolge wird der Impfstoff gegen Kinderlähmung auch heute noch an Tieren getestet, ein Verfahren, das wenig sinnvoll erscheint. Bereits vor zehn Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation die Empfehlung ausgesprochen, auf Tierversuche zu verzichten, wenn Humanzellen zur Herstellung von Impfstoffen verwendet werden können.

35

Tierversuche helfen den Ärzten bei der Behandlung von hohem Blutdruck.

Die bei Laborversuchen verwendeten Tiere leiden normalerweise nicht an hohem Blutdruck. Einen erhöhten Blutdruck können die Forscher nur induzieren, indem sie Gefäße abbinden, die Nieren entfernen oder einen so starken Eingriff in die normale Physiologie oder Anatomie eines Tieres vornehmen, daß jegliche Ähnlichkeit mit dem Normalzustand verlorengeht. Die Fortschritte in der Behandlung von hohem Blutdruck sind aus klinischen Erfahrungen abgeleitet.

36

Tierversuche haben geholfen, eine Therapie gegen Arthritis zu entwickeln.

Die in Laborversuchen verwendeten Tiere leiden normalerweise nicht an Arthritis. Um neue Arzneimittel testen zu können, injizieren die Forscher chemische Stoffe mit Reizwirkung an die Gelenke der Tiere, um ein bestimmtes Ausmaß an Entzündung an den Knochenenden zu erzielen. Die Suche nach ernährungsrelevanten Ansätzen bei Arthritis, etwa indem man Tiere unterschiedlich ernährt, ist noch absurder, da Menschen sich völlig anders ernähren als Tiere.

37

Tierversuche haben bei der Diabetestherapie geholfen.

Der erste Zusammenhang zwischen der Bauchspeicheldrüse und Diabetes wurde im Jahr 1788 hergestellt – ganz ohne Tierversuche. Im Jahr 1766 hat ein Arzt den Zuckergehalt des Diabetikerharns festgestellt. Tierversuche haben lediglich den Zeitpunkt einer effektiven Behandlung von diabetischen Patienten hinausgezögert.

38

Die Personen, die Tierversuche durchführen, sind humane Menschen, die Tiere genauso lieben wie jeder andere Tierfreund.

Es weist vieles darauf hin, daß das Versuchspersonal durch ihre Tätigkeit abgestumpft wird. Tierversuche ermutigen Studenten zu einer unmenschlichen Einstellung dem Leben gegenüber.

39

Dank Tierversuchen konnten Millionen von Leben gerettet werden.

Tierversuche sind für Millionen von Todesfällen verantwortlich. Viele Arzneimittel von gefährlicher und gar tödlicher Wirksamkeit wurden aufgrund von Tierversuchen auf den Markt gebracht (siehe das Beispiel mit Tabak). Fast alle Medikamente mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden vor ihrer Vermarktung an Tieren erprobt.

siehe auch Pillen machen nicht gesund!

© 1993 by EHLERS Verlag, D-82054 Sauerlach
Wiedergabe aus EMJ (Europäisches Medizin Journal), Deutsche Ausgabe, Heft 1, 1993
mit freundlicher Erlaubnis von Hans-Joachim Ehlers

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© 1998 by Antivivisektion e.V. / Tierversuchsgegner Rhein-Ruhr

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