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1881: Dr. Wiener im Deutschen Reichstag gegen eine Impfgegner-Petition gegen das Reichsimpfgesetz 1874 (mit einer Stimme Mehrheit):

Wegen des Fremdschutzes muß der Staat die Sicherheit Aller herbeizwingen, so lange es unreife und ungebildete Menschen [Querdenker und Covidioten] gebe

Unter anderem eine Reaktion auf wiederholte Petitionen, die zur Aufhebung des Reichsimpfgesetz von 1874 eingereicht und im Reichstag besprochen wurden.

So heißt es in Wieners Text:

„Es liegt nicht in unserer Absicht, jene Gründe der Impfgegner, welche unter Ignorirung unumstösslicher von der Statistik erbrachter Nachweise grösstentheils durch Fälschung von Thatsachen und absichtliche Uebertreibung in der Deutung der vereinzelt vorgekommenen Unglücksfälle die Impfung systematisch zu diskreditiren sich bemühen, hier einzeln zu widerlegen, weil wir dies in jedem Jahrgange dieser Wochenschrift zur Genüge bereits gethan haben.

Auch werden dies unsere alten und bewährten Vertreter im Reichstage zu Gunsten des Fortbestehens des Impfgesetzes thun, die, wie bisher, auch diesmal den Reichstag zu überzeugen wissen werden, dass es ein geradezu frevelhaftes Beginnen sei, eine der segensreichsten Reichsinstitutionen um desswillen preiszugeben, weil in grossen Zeitintervallen und in verschwindend kleiner Zahl Gefährdungen der Gesundheit durch unglückliche Zufälle bei der Impfung vorkamen, welche, so bedauerlich sie auch sind, dennoch die hohe Bedeutung der Impfung nicht herabzusetzen vermögen.“

Im weiteren Verlauf des Textes heißt es:

„Indem wir sonach bei den öffentlichen Impfungen für Beibehaltung der humanisirten Lymphe als stets sicher im Erfolge plaidiren, tritt an die Impfärzte die Aufgabe heran, die möglichen Gesundheitsbeschädigungen möglichst abzuwenden. Als solche kommen hier wohl nur in Betracht „Syphilis und Erysipel“, die thatsächlich nach Impfungen beobachtet wurden. Es wird sich also um die Frage handeln, ob der Impfarzt bei grosser Aufmerksamkeit und bei scrupulöser Beobachtung aller Cautelen, die sich auf die technische Ausführung der Impfung beziehen, die Uebertragung dieser Krankheiten auf die Impflinge zu verhindern im Stande sei?“

Da es sich hierbei, wie bereits anfangs erwähnt, um Petitionen handelt, welche im Reichstag diskutiert wurden, folgt ein Ausschnitt aus der Rede von Julius Möller (Deutsche Fortschrittspartei) vom 6.6.1883, der die Ablehnung des Impfzwangs fast schon als Staatsverrat sah:

„Von Seiten der Impfgegner ist der Impfzwang als ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die persönliche’ Freiheit dargestellt worden; ja diese Herren thun wirklich so, als wenn der Impfzwang die größte Tyrannei sei, unter der das deutsche Volk zu seufzen habe.

(Sehr richtig! rechts.)

Ja, meine Herren, ich wünschte wahrhaftig, das wäre wahr, und wir hätten keinen schlimmern Akt des Zwanges über uns ergehen zu lassen. Ich meine aber, wer nicht gerade zu der Sekte der Anarchisten sich bekennt, wird zugeben müssen, daß in einem geordneten Staatswesen gewisse Beschränkungen der persönlichen Freiheit unvermeidlich sind und auch thatsächlich bestehen, daß sie überall bestehen, so weit das allgemeine, öffentliche Interesse den persönlichem Interesse des Einzelnen vorgeht; und das ist hierbei in hohem Grade der Fall.“

Im weiteren Verlauf heißt es:

„Litte er [der Ungeimpfte, Anm.] bloß allein das Risiko, dann würde kein Mensch sich darum kümmern und dem Staate das Recht zuerkennen, ihn zu zwingen, für seine persönliche Sicherheit zu sorgen; aber mit seiner persönlichen Sicherheit hängt die Sicherheit seiner Nebenmenschen, seiner Mitbürger zusammen,

(sehr wahr!)

und daraus erwächst dem Staate die Pflicht, mit der Sorge für den Einzelnen zugleich für die Sicherheit der gesammten Bevölkerung einzutreten.
Es ist ja zu hoffen, meine Herren, daß in Zukunft unser Volk einmal reif und gebildet genug sein wird, um eines solchen Zwanges nicht mehr zu bedürfen. Einstweilen aber ist auf der einen Seite Trägheit und Sorglosigkeit, auf der anderen Irrthum und Vorurtheil noch so mächtig, daß ohne solche gesetzliche Zwangsmaßregeln die ganze Impfung ihren Zweck verfehlen würde.“

Quelle: Sammlung Medizin-Historie:
https://t.me/impfen_nein_danke/223514

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Letztes/Last Update: 23.6.24

Medicine_History_[post-1850] (ZIP) 1024MB
Medicine_History_[pre-1850] (ZIP) 1088MB

Liste als HTML-Format, worin die Lesbarkeit deutlich angenehmer ist (Dass ein Teil der Anmerkungen abgeschnitten ist und man ein bisschen nachscrollen muss, ist zu vernachlässigen)

https://impfen-nein-danke.de/Medizin_Historie.xhtml

Als PDF:

Medizin Historie-15 (PDF) 

Quelle: https://dbbaronejr.wordpress.com/2023/07/12/medizin-historie-medicine-history/

 

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