HIV-Test

HC: Und wie siehst Du die heutigen Variationen in der Interpretation eines Westernblots?

VFT: Es ist nur eine Merkwürdigkeit unter vielen. Was als “positiv” interpretiert wird, hängt von zwei Faktoren ab: In welchem Land wird er gemacht, welche Organisation macht ihn. Weltweit sind es verschiedene Kombinationen von zwei, drei oder auch vier Banden, die für den Beweis einer HIV- Infektion gehalten werden (31-36). In Afrika sind es zwei Banden, die “Positivität” definieren, in Frankreich, Großbritannien und Australien beispielsweise würde es bei zwei Banden hingegen heißen, der Patient sei nicht mit HIV infiziert. In Australien braucht es vier Banden für “Positivität”; nach den Regeln der FDA (US Food and Drug Administration; US-Arzneimittelbehörde) und des Roten Kreuzes braucht man drei.

HC: Ist dies der Grund, warum Ihr frisch “positiv” Getesteten ratet, mit dem Flugzeug zu verreisen?

VFT: Genau. Ist man positiv in New York mit drei Banden im Westernblot, fliegt man einfach nach Perth, und schon ist man von Amts wegen nicht mehr positiv.

HC: Du hast da vorhin von einer Ausnahme gesprochen.

VFT: Es gab in den USA die Multicenter Cohort Study MACS. Diese im zynischen Sinne des Wortes “einmalige” Studie begann in den frühen 80-igern, und verfolgte das Schicksal von 5.000 schwulen Männern. Obwohl es sich nach 1990 änderte (36), galten alle Männer, die an der Studie teilnahmen, mit einer Bande im Westernblot als positiv, wenn diese sehr stark ausgeprägt war (31). Nirgendwo, nicht einmal in Afrika hätte man diese Männer als positiv bezeichnet. Man hatte also schwule Männer, die auf dieser Basis als HIV-positiv galten, gab ihnen deswegen wahrscheinlich antivirale Medikamente.

HC: Laß mich hier bitte noch etwas wiederholen, ich halte dies hier für besonders wichtig, besonders für unsere neuen Leser, die sich noch nicht so gut auskennen. Du sagst, verschiedene HIV-Experten in verschiedenen Ländern, oder HIV-Experten in einem Land, die bei zwei unterschiedlichen Institutionen arbeiten, wären der Meinung, völlig unterschiedliche Anzahlen von Banden im Westernblot seien noch kein Beweis für eine HIV-Infektion, weil die Banden unterhalb des Grenzwertes, je nach Region oder Institution sind dies eine normale Bande, mal sind es zwei oder drei, durch Nicht-HIV-Antikörper zustande kämen?

VFT: Genau. Lies einfach nach was Anthony Fauci [der international führende HIV-Forscher] in Harrisons Principles of Internal Medicine (22) veröffentlicht hat: “Die unwahrscheinlichste Erklärung für ein nicht absolut eindeutiges Testergebnis beim Westernblot (zu wenige Banden für positiv, aber nicht völlige Abwesenheit von Banden) ist, daß ein Individuum mit HIV infiziert ist. Die wahrscheinlichste ist, daß dieses Individuum Antikörper hat, die mit einem HIV-Protein kreuzreagieren.”

HC: Also ist es sicher, daß Nicht-HIV-Antikörper mit einem HIV-Antikörpertest reagieren?

VFT: Ja, das ist richtig. Und es gibt dafür viele Beispiele. 30% aller Menschen, die eine Transfusion mit HIV-negativem Blut bekommen, entwickeln Antikörper gegen das “HIV-Protein” p24 (37), und p24 gilt als das am meisten spezifische HIV-Protein, welches in allen Westernblot-Tests enthalten ist. Und eine Transfusion ist nur ein möglicher Grund, der dazu geführt haben kann, daß diese 5.000 Männer einen positiven Test von der MACS bekommen haben. Diese schwulen Männer gelten also aufgrund einer Grundlage als infiziert, die 30% aller Empfänger von HIV-negativem Blut für HIV-positiv erklärt.

HC: Ich finde, das ist mehr als nur ein bißchen merkwürdig!

VFT: Das sollten nicht nur die 5.000 Männer der Studie, sondern alle vor 1987 Getesteten auch sehr merkwürdig finden!

HC: Was hat das mit der Zeit vor 1987 zu tun?

VFT: Vor 1987 wurde jeder, der eine p24 oder p41-Bande hatte, als positiv und damit als HIV- infiziert diagnostiziert. Nicht alle Menschen wurden damals übrigens auch durch einen Westernblot getestet. Manche hatte nur einen Elisa, so wie es heute in GB gemacht wird, abgesehen von Schottland, denn die Schotten machen immer noch einen Westernblot nach einem positiven Elisa.

1985, als man entweder p24 oder p41, oder auch beide im Westernblot benutze, glaubten australische Forscher, den Nachweis für heterosexuelle HIV-Infektion entdeckt zu haben: Ein schwuler Mann hatte Samen gespendet. Vier Frauen, die durch künstliche Befruchtung mit diesem Samen behandelt wurden, wurden HIV-positiv getestet. Das war damals groß in den Schlagzeilen, und wurde von uns 1996 im “Lancet” in Frage gestellt, weil es zu diesem Zeitpunkt andere Kriterien für eine HIV-Infektion gab. Wir wollten wissen, ob der Mann und die Frauen immer noch als HIV- infiziert zu gelten haben. In ihrer Antwort verteidigten die Experten die ursprüngliche Diagnose, weil alle fünf an “AIDS” erkrankt und verstorben waren. Sie begründeten das Fehlen weiterer Banden damit, daß der Westernblot damals noch in den Kinderschuhen gesteckt hätte.

HC: Was heißt das: Er steckte noch in den Kinderschuhen?

VFT: Wir wissen auch heute nicht, ob der Test jetzt ausgereift ist. Und wenn er es damals mit Sicherheit nicht war, warum wurde er dann benutzt? Hier gibt es zwei interessante Aspekte: Zuerst wird bestätigt, was ich weiter oben sagte, nämlich, daß die Diagnose “AIDS” dafür benutzt wird, um eine Verbindung zwischen Antikörpern und HIV nachzuweisen. Und zum Zweiten: Wenn p41 und p24 Antikörper ausreichten, um 1985 eine HIV-Infektion diagnostizieren zu können, warum reicht das heute in Australien nicht mehr aus, wohingegen es in anderen Teilen der Welt immer noch ein “sicherer” HIV-Nachweis ist?

HC: Und was ist mit den fehlenden Banden?

VFT: Die Westernblot (WB)- Kriterien wurden 1987 geändert. Nach unserem Brief, der im “Lancet” [med. Journal] veröffentlicht wurde, testete man die Blutseren des schwulen Mannes und der Frau ein weiteres Mal. Der WB ergab vier Banden.

HC: Wie können die zustande gekommen sein?

VFT: Das Problem liegt bei der p120 Bande. Es herrschte der Glaube, daß ein Protein dieses Molekulargewichts im WB enthalten sein sollte. Es dauerte eine Weile, bis man eines produziert hatte. Es ist nämlich unmöglich, ein virales p120 im WB zu benutzen, daß ja angeblich Bestandteil der “Knöpfchen” des HIV ist. Wie wir von Hans Gelderblom [RKI] wissen, verlieren alle HIV-Partikel ihre Knöpfchen [mit denen sie an menschliche Zellen andocken], sobald man sie von der oder aus der Zelle löst. In Wirklichkeit hat p120 nichts mit einem Virus zu tun. Es wurde einfach in den WB integriert, als man einen Weg gefunden hatte, es zu produzieren. Schon 1989 wurde bewiesen, daß die p120 nichts weiter ist als ein Makromolekül, eine Kombination aus mehreren p41-Proteinen. Darum geht es in unserer Veröffentlichung in “Bio/Technology” (1)

HC: Das muß man erst mal verarbeiten. Was gibt es sonst noch für Beispiele für Kreuzreaktionen?

VFT: Es gibt viele davon. Zum Beispiel Hunde: 50% von 144 Hunden, die 1990 in den USA getestet wurden, hatten Antikörper gegen eines oder mehrere HIV-Proteine (38). Und das, obwohl in Hunden weder HIV nachgewiesen wurde, noch daß sie AIDS bekommen können. Also können die Antikörper kein Nachweis für eine HIV-Infektion sein. Hätte ein Heinzelmännchen das Blut der 5.000 schwulen Männer der MACS-Studie mit dem Blut der Hundestudie vertauscht – niemand hätte einen Unterschied gemerkt. Aber die Männer sind angeblich mit HIV infiziert und bekommen angeblich zwangsläufig AIDS, die Hunde aber nicht.

Es gibt auch Beispiele nicht mit HIV infizierter Mäuse, die “HIV-Antikörper” bilden, wenn sie Blut ebenfalls nicht mit HIV infizierter anderer Mäuse der gleichen Gattung bekommen (39). Es gibt auch eine sehr interessante Studie, an der die australische Forscherin Dr. Elisabeth Dax im Jahre 1991 mitwirkte (40). Ihre Gruppe unterzog Blutproben von Drogensüchtigen aus den Jahren 1971 und 1972 einem Westernblot, die schon 1985 einmal getestet worden waren, einer erneuten Prüfung.

HC: Was haben sie herausbekommen?

VFT: Warum sollte ich etwas über einen noch nicht veröffentlichten Artikel von uns verraten?

HC: Mach schon!

VFT: Zehn Personen mit “möglicherweise positivem WB-Schema wurden gefunden, legt man die Kriterien von 1985 zugrunde”. Einer starb an einem Motorradunfall. Bei der gründlichen Autopsie fand man keine Anzeichen von Veränderung der Lymphzellen, keine Hinweise auf andauernden Drogenkonsum, und nichts, was auf eine HIV-Infektion schließen ließ.

Von den neun lebenden ehemals Süchtigen konnten zwei nicht klinisch untersucht werden, sieben hatten keine chronischen Erkrankungen, einer von ihnen saß gesund im Gefängnis, einer Anderer hatte an einem Methadonprogramm teilgenommen, ein Weiterer nahm gelegentlich nicht i.v.-Drogen. “Die zwei, dessen WB der Blutproben von 1971/72 die am eindeutig positivsten Resultate hatten, wurde eine aktuelle Blutprobe entnommen. Sowohl Elisa als auch WB waren bei ihnen negativ. Die Immunfunktionsparameter [T4/T8-Werte] ergaben keinen Hinweis auf Immunprobleme.”

Die Daten ließen die Autoren der Studie zu dem Schluß kommen, “es ist möglich, daß Antikörper gegen ein nicht-krankheitsauslösendes Virus in Laufe der 17-18 Jahre aus ihrem Körper verschwunden ist. Obwohl dies nicht ausgeschlossen werden kann, ist es wesentlich wahrscheinlicher, daß die Untersuchung der Blutproben von 1971/72 zu falsch-positiven Ergebnisse geführt hat (…) Definitive Beweise für HIV-Infektionen unter Drogensüchtigen in den USA aus der Zeit bis 1972 sind somit nicht vorhanden.

HC: HIV-Antikörper werden weniger und verschwinden im Laufe der Zeit?

VFT: Ja! Obwohl HIV angeblich zwangsläufig zum Tode führt, sehen wir dank dieser Studie, daß 1971/72 10 Drogensüchtige HIV-positiv gewesen sein sollen. Einer stirbt ohne Anzeichen einer HIV-Infektion bei einem Unfall, zwei leben 20 Jahre später noch, können aber nicht untersucht werden, und sieben sind gesund, haben keine Anzeichen einer HIV-Infektion oder von “AIDS”. Sie führen ein gesünderes Leben als Anfang der 70-er Jahre, und ihre Antikörpertests sind plötzlich negativ, ihre T4-Werte sind normal. Und das Beste: 20 Jahre nach der ersten, im Nachhinein positiven Blutprobe lebten die Leute immer noch.

HC: Hätten sie die HIV-Medikamente genommen, würde man wohl sagen, diese hätten ihr Leben gerettet.

VFT: Schon möglich, denn dieser Vorgang ist für die HIV-Forscher ein sehr großes Problem. Wenn die ehemals Drogensüchtigen in der Zeit zwischen 1972 und 1991 gestorben wären, hätte es geheißen, sie wären am krankheitsauslösenden HIV gestorben. Ohne Zweifel ist HIV die offizielle Todesursache von vielen anderen Drogensüchtigen, die weniger Glück hatten. Aber bei diesen zehn konnte man das nicht behaupten, schließlich leben sie noch, bis auf den, der bei einem Unfall starb.

Das Schicksal dieser zehn, die Tatsache, daß sie bei verhältnismäßig guter Gesundheit sind, stellt die Theorie in Frage, daß HIV AIDS verursacht. Deshalb spielten einige Forscher mit dem Gedanken, HIV sei ein nicht-krankheitsverursachendes Virus, denn das könnte, wissenschaftlich gesehen, die Aussagefähigkeit der HIV-AK-Tests retten. Aber dadurch würde der Beginn der “AIDS-Epidemie” ins Jahr 1971 zurückdatiert, Ausgangspunkt wäre nicht Afrika, sondern die USA, wo diese zehn Männer leben. Und das Wichtigste: Zweifel würden laut, inwiefern ein Virus, das 20 Jahre lang ein unbedeutendes Dasein fristet, offensichtlich nicht tödlich ist, verschwinden kann, wenn sich die Lebensführung der Patienten bessert. Man entschied sich deshalb dafür, die Tests der zehn Männer für falsch-positiv zu halten. Könnte dies aber nicht bei allen Drogensüchtigen mit positiven Tests ebenso der Fall sein?

HC: Und vielleicht sogar bei allen AIDS-Patienten? Sie müßten nur gesund leben, keine Medikamente, auch keine antiviralen nehmen und so lange durchhalten, bis die Antikörper verschwunden sind!

VFT: Das mit den Medikamenten trifft auf einige zu, aber nicht auf alle. Vergiß nicht, daß AIDS- Patienten an unterschiedlichen Krankheiten leiden, die diagnostiziert und behandelt werden müssen.

HC: Warum ist Eure o.g. Publikation eigentlich noch unveröffentlicht?

VFT: Wir haben sie 1997 geschrieben, sie heißt: ‚Eine kritische Betrachtung der Beweise für eine HIV-Isolation‘. Wir reichten diese Arbeit beim Australischen College für Notfallmedizin ein, wo ich auch Mitglied bin. Wir hofften, sie würde Aufmerksamkeit erregen. Die Überprüfung dauerte Monate, es gab ständig Nachfragen. Schließlich wurde eine Veröffentlichung abgelehnt, und zwar nicht, weil man mit uns über die Fakten unterschiedlicher Auffassung gewesen wäre. Man begründete die Absage damit, daß die Debatte um die Existenz oder Nicht-Existenz von HIV “von geringem Nutzen und Interesse für die Leser des Australisch-Neuseeländischen Journals für Notfallmedizin” sei.

HC: Unglaublich!

VFT: Unglaublich, aber wahr.

HC: Was ist aus dem Artikel geworden?

VFT: Er ist im Netz, auf der Reappraising AIDS Webseite (13).

HC: Zurück zum Westernblot. Haben die Forscher irgendeine Erklärung für die extremen Unterschiede bei der Interpretation des WB in den verschiedenen Ländern?

VFT: Ein paar Argumente kamen da schon von unserem Nationalen HIV Referenzlabor.

HC: Wie sehen die aus?

VFT: Zunächst wurde behauptet, die unterschiedlichen WB- Kriterien wären im Laufe der Zeit aneinander angeglichen worden.

HIV-Test
Foto: Continuum Druckausgabe, fair use.
HIV-Test
Foto: Unbekannt, fair use. Ergänzung von uns wegen der Legende.

HC: Stimmt das?

VFT: Wie könnte es so sein! 1985 war der WB nur auf p24 und p41 zugeschnitten! Welcher Meinung man auch ist, man muß doch klar sagen, was angeblich genau angeglichen wurde. Es ist doch offensichtlich, wie “angeglichen” die WB-Kriterien sind. Wenn da heute irgendwas angeglichen ist, dann muß ja früher das komplette Chaos, die vollkommene Anarchie geherrscht haben.

HC: Wie sehen die Kriterien für einen positiven Test heute aus?

VFT: Für die Experten ist es völlig in Ordnung, daß die Testkriterien am Vorkommen von HIV- Infektionen in der getesteten Bevölkerung geeicht werden.

HC: Was heißt das?

VFT: Wo das Vorkommen gering ist, wie in Australien, setzt man viele Banden als Voraussetzung für einen positiven Test voraus. Bei uns sind es 4. In Afrika, wo angeblich bis zu 10% der Menschen infiziert sind, reichen 2 Banden für einen positiven WB. Und in den USA ist es so ein Mittelding zwischen viel und wenig. Zwei oder 3 Banden.

HC: Wo liegt das Problem?

VFT: Erstens: Was würdest Du sagen, wenn die Medizinische Fakultät der Universität von West- Australien ihren Studenten beibrächte, Röntgenaufnahmen des Brustkorbes unterschiedlich zu analysieren, je nachdem ob es sich um Raucher oder Nichtraucher handelt? Oder um Katholiken oder Juden? Oder nach dem Herkunftsland? Eine isländische Röntgenaufnahme würde dort als Lungenkrebs interpretiert. Schickt man die Aufnahme nach Australien, ist es plötzlich kein Lungenkrebs.

Zum zweiten: Die Experten machen Aussagen über das Vorkommen von HIV- Infektionen und setzen aufgrund dieser Aussagen die Kriterien für die Tests fest. Aber wie kommen sie zu den Zahlen über das Vorkommen von HIV- Infektionen? Es ist doch der gleiche Antikörpertest, der dieses Vorkommen feststellt! So geht es doch nicht, ein Test darf sich doch nicht selbst eichen. Nicht, so lange seine Spezifität nicht bewiesen ist. Ein Test, dessen Spezifität nicht erwiesen ist, wird zum Richter über die Kriterien, nach denen er interpretiert wird [Zirkelschluß]. Das ist das Grundproblem der sogenannten “HIV-Wissenschaft”, es ist schlicht Verlogenheit, die Spezifität des WB mit 99,999 % anzugeben (41).

HC: Was genau meist Du damit?

VFT: Sie machen einen Test mit einer bestimmten Anzahl von Menschen. Dann wird er sechsmal wiederholt, mit etwas unterschiedlichen Techniken oder mit Tests eines anderen Herstellers. Aber im Prinzip ist es immer der gleiche Test. Wenn die Tests positiv sind, sich in den Ergebnissen bei einem Individuum nicht unterscheiden, dann sagen diese Experten, er ist zu 100% spezifisch.

HC: Eine Wiederholung des Testergebnisses ist ein Beweis für die Richtigkeit des Ergebnisses? Das ist unglaublich! Machen sie wenigstens eine Kontrolle, wie zum Beispiel Versuche, die Anwesenheit oder Abwesenheit von “HIV” zu erforschen?

VFT: Das wird unterlassen. Das ganze Verfahren läßt sich am Besten mit folgendem vergleichen. Es ist, als machte man eine Bruströntgenaufnahme oder ein EDG mit einigen Patienten mehrere Male in verschiedenen Krankenhäusern. Wären die Aufnahmen identisch, wäre das ein Beweis für das Vorhandensein von Brustkrebs oder eines Herzinfakts.

HC: Obwohl jeder zugibt, daß die Tests auf Nicht- HIV- Antikörper reagieren, wurde niemals die Häufigkeit und die Bedeutung dieser Reaktionen untersucht. Ihr seid der Meinung, daß alle Testreaktionen die von Nicht-HIV-AK’s sein können?

VFT: So ist es. Unser HIV-Referenzlabor gibt beispielsweise zu, daß ein Viertel unserer HIV- negativen Blutspender reaktive Banden im Westernblot haben. Sie geben zu, daß dies das Ergebnis von kreuzreaktiven, Nicht-HIV-AK ist. Nun, kreuzreaktive, Nicht-HIV-AK bekommt man durch Stimulation des Immunsystems. Je stärker die Stimulation, je ähnlicher die Stimulation dem HIV ist, je höher wird die Anzahl kreuzreaktiver Antikörper sein. Wir wissen, daß so etwas in Afrika sehr häufig vorkommt, ebenfalls in den Risikogruppen. Und je stärker die Immunstimulanz, um so größer die Gefahr, das jemand einen falsch-positiven HIV-AK bekommt.

Es ist doch absurd und grotesk: Ein Viertel aller gesunden, wohlgenährten australischen Blutspender hat ein oder mehr HIV-WB-Banden, und das können doch auch 4 sein, denn wenn eines kreuzreagiert, warum nicht auch vier. In Afrika hingegen, nehmen wir mal einen armen, unterernährten, ugandischen Bauern mit Malaria, Tuberkulose, wiederholten Darmentzündungen, dieser Farmer kann eine ungeheure Menge von kreuzreagierenden Antikörpern haben. Zum Unglück für diesen Farmer reichen in Afrika zwei Banden im WB für ein positives Ergebnis aus. Kennst Du irgend jemanden, der das logisch erklären kann?

HC: Es könnte sich absurd anhören, wenn einer das tatsächlich zu erklären versuchte. Und ich kenne einige Experten, die es gar nicht erst versuchen würden.

VFT: Ich kann dafür sorgen, daß eine mögliche Erklärung noch absurder wird. Wenn unsere Forscher recht hätten mit ihrer Behauptung, die weltweiten Kriterien des WB hätten sich aneinander angeglichen, so muß man doch feststellen, daß sich die australischen Kriterien in letzter Zeit nicht verändert haben, von sich aus nicht angeglichen wurden. Hätte es also eine Angleichung gegeben, so hätte es weltweit eine Angleichung an die australischen Kriterien geben müssen. Dies wäre innerhalb der Logik der HIV-Forschung aber nur möglich (hohe Infektionsrate = wenige Banden, niedrige Infektionsrate = viele Banden), wenn die Zahl der HIV-Infektionen in den meisten Ländern rückläufig wäre. Die Infektionsraten müßten der australischen ähneln.

HC: Die eine der niedrigsten weltweit ist.

VFT: Genau.

HC: Offensichtlich aber wurde es in Afrika aber wesentlich leichter gemacht, HIV zu diagnostizieren, wenn man es mit Australien vergleicht.

VFT: Die Kriterien der WHO sind tatsächlich darauf ausgelegt. Aber sie sind kein Beweis, daß ein positiver Test von einer HIV- Infektion verursacht wird.

HC: Sollten die Kriterien für einen positiven Test in den Entwicklungsländern strenger sein?

VFT: Niemand weiß, wie die korrekten Kriterien aussehen könnten, jeder weiß um die kreuzreagierenden Antikörper. Sie sind die Ursache der totalen Konfusion.

Mit der Suche nach HIV ist es, als habe man sein Kind mit ins Kino genommen, weil der Babysitter nicht gekommen ist. Verliert man jetzt sein Kind, ist das Wiederfinden einfach, wenn es ein Film für Erwachsene ist, sonst nur Erwachsene im Kino sind: Jedes Kind, das man sieht, ist dann das eigene. Ist man aber in einem Kinderfilm, wird das verdammt schwierig, weil lauter Kinder im Kino sind. Man braucht bei der Suche viel strengere Kriterien, nur nach einem kleinen Menschen zu suchen reicht nicht aus. Gibt es auch noch Kinder, die ähnlich angezogen sind, die deinem Kind ähnlich sehen, dann müssen die Suchkriterien noch mal viel strenger eingegrenzt werden. Ist es ein adoptiertes Kind, daß einen Zwillingsbruder hatte, so mußt Du ihm zur Identifizierung vielleicht gar die Socken ausziehen, um nach dem Leberfleck unter den Füßen zu suchen.

HC: Du willst darauf hinaus, daß die wenigen Banden, die in Afrika einen positiven Test ausmachen, die Qualität des Tests in Afrika im Vergleich zu den westlichen Ländern verschlechtern, weil dort die Gefahr von Kreuzreaktionen viel größer ist als anderswo?

VFT: Sei vorsichtig, wenn Du ‚Qualität‘ sprichst. ‚Qualität‘ kann sich auf irgendein beliebiges Testparameter beziehen. Und wir kennen keinen einzigen der Testparameter, weil er nie durch einen Gold- Standard geeicht wurde. Ich muß das hier nochmals betonen: Ohne einen Beweis der Sensitivität und der Spezifität ist es unzulässig, den Test zum Nachweis einer HIV-Infektion einzusetzen.

Deine Frage bringt allerdings noch einen weiteren Aspekt zu Tage: Wenn man mal einen Blick auf die mathematische Logik des HIV-AK-Tests wirft, so ist es um so einfacher, etwas nachzuweisen, wo das Vorkommen des was auch immer er nachweist, besonders häufig ist. Auch ein noch schlechterer Test käme zu guten Resultaten, weil die Vorzeichen, welches Ergebnis zu erwarten ist, schon feststehen, bevor ein Mensch getestet wird.

Ein 10%iges Vorkommen ist ein sehr hoher Wert. Diabetes liegt bei 5%, Migräne ebenfalls bei 10. Wäre jeder 10. Afrikaner infiziert, und ich meine hier echte Infektionen, nicht das Vorkommen unspezifischer Antikörper, und könnte sich jeder Afrikaner einen Test leisten, so könnte man als Test alles mögliche benutzen, und bekäme trotzdem brauchbare Ergebnisse. Auch ein Test auf Antikörper gegen Big Macs könnte realistische Zahlen über die HIV-Infektionsrate liefern.

HC: Eine kleine Nachfrage: In Afrika gibt es keine routinemäßigen HIV-AK-Tests?

VFT: Die AIDS-Definition der WHO, man nennt sie Bangui- Definition, verlangt weder einen AK- Test, noch eine T4-Zellbestimmung. Man kann das gar nicht oft genug betonen. Die meisten wissen gar nicht, was hinter HIV und AIDS Statistiken zu Afrika steckt. Niemand käme doch auf die Idee, HIV oder AIDS in den westlichen Ländern ohne einen Bluttest zu diagnostizieren. Aber für Afrika geht das in Ordnung, per WHO- Definition. Man ist ein AIDS-Fall, wenn man beispielsweise Hauptsymptome wie Fieber und Durchfall mindestens seit einem Monat hat.

Außerdem ist sehr interessant, daß die einzige Rechtfertigung für die Behauptung einer angeblichen Gefährdung der westlichen Heterosexuellen in der Interpretation der afrikanischen Daten liegt:

In Afrika sind Männer und Frauen gleichermaßen von AIDS betroffen und haben, wenn AK- Tests gemacht werden, sehr ähnliche “Infektionsraten”. Auf diesen Beobachtungen, die ja wegen der nicht bewiesenen Testspezifität nur unter großem Vorbehalt akzeptiert werden können, sind Afrikaner, die mit Hilfe der Bangui- Definition diagnostiziert werden, viel leichter zu einem AIDS- Tod zu verurteilen als jemand in den westlichen Ländern. Solch ein extremes Beispiel tausender afrikanischer Männer und Frauen, die unter Erkrankungen leiden, die bis 1981 andere Namen hatten und heute unter dem Begriff “AIDS” zusammengefaßt werden, wird lediglich benutzt, um eine Bedrohung der Heterosexuellen durch AIDS in den westlichen Ländern quasi zu konstruieren. [Die RKI-Zahlen weisen eindeutig darauf hin, daß z.B. in Deutschland heterosexuelles AIDS in Abwesenheit von i.v. Drogenabhängigkeit ein sehr seltenes Phänomen ist.]

HC: Dabei handelt es sich um das selbe Virus?

VFT: Ja, aber obwohl die Antikörpertests in Afrika die gleichen sind, werden sie in Afrika anders interpretiert. Ein positiver Test in Afrika muß anderswo nicht als positiv akzeptiert werden. Für die CDC [Centre for Desease Control, US-AIDS-Behörde] ist ein Afrikaner mit AIDS schon deshalb ein heterosexueller AIDS-Fall, einfach weil dort AIDS angeblich hauptsächlich heterosexuell übertragen wird. Ein Nachweis des individuellen Übertragungsweges ist für diese Statistiken nicht erforderlich.

HC: Es wird davon ausgegangen, daß jeder afrikanische AIDS-Fall ein heterosexueller Fall ist?

VFT: Das ist die Praxis.

HC: Kann eine gleiche Verteilung von AIDS bei sexuell aktiven erwachsenen Männern und Frauen dafür ein Beweis sein?

VFT: Das ist kein sicherer Beweis. Die Zahlen für Blinddarmentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Schizophrenie sind auch bei beiden Geschlechtern gleich, aber sind es deshalb sexuell übertragene Krankheiten?

HC: Hat eure Gruppe aus Perth nicht kürzlich eine Arbeit über kreuzreagierende Antikörper veröffentlicht?

VFT: Ja, das haben wir (12) Eine beeindruckende Datenflut beweist, daß Antikörper gegen die anderen Krankheitserreger, die in AIDS-Patienten vorkommen, zu 90% gegen die Testproteine reagieren, auch im Westernblot. Wenn also 90% der AIDS-Patienten beispielsweise mit einem Mycobakterium oder mit einem Pilz wie der PCP infiziert sind, wie soll man in ihnen dann mittels Antikörpertests HIV nachweisen oder folgern können, daß HIV die Ursache ihrer Erkrankung ist?

In unserer Arbeit haben wir auch kreuzreagierende Antikörper daraufhin untersucht, inwiefern es überhaupt Beweise für HIV geben kann, haben sie im Verhältnis zu Beweisen für die Existenz von HIV untersucht. Wir gehen auch sehr detailliert darauf ein, wie urplötzlich Gallos erstes virtuelles humanes Retrovirus HL23V ausstarb, als Wissenschaftler seine Antikörper als nicht spezifisch identifizierten.

HC: Habt ihr ähnliche Hoffnungen bei HIV?

VFT: Wenn endlich jemand die richtigen Schlußfolgerungen aus den Isolationsproblemen oder dem Problem mit der Antikörperspezifität ziehen würde, wäre das schon möglich.

HC: Gibt es heute, verglichen mit 1993, als ihr in Bio/Technology veröffentlicht habt, mehr Beweise dafür, daß positive Antikörpertests durch Faktoren hervorgerufen werden, die nichts mit HIV zu tun haben?

VFT: Absolut. Und man darf nicht vergessen, daß Menschen schon ausgesucht sind, bevor sie einen WB machen. Es sind Menschen, die das Bedürfnis, eine Sorge haben, und zum Arzt zu gehen. Dann macht man zweimal einen Elisa mit ihnen. Sind die positiv, macht man einen WB.

HC: Sie haben einfach eine große Auswahl an Antikörpern im Blut?

VFT: Ja. Wenn man sagt, jemand sei HIV-Negativ, dann bedeutet das nicht, daß sie Elisa- und WB- negativ sind. Sind sie nämlich Elisa-negativ, haben sie Antikörperreaktionen unterhalb des willkürlich gesetzten Wertes, wird kein Westernblot gemacht. Negative Elisas werden nicht mit einem WB bestätigt, nur positive. Durch diese Teststrategie wurden die Gefahren von Kreuzreaktionen maximiert.

HC: Hast Du dafür Beweise?

VFT: Ja. 1988 testete die US-Armee über eine Million Soldaten (41). Bei 12.000 gesunden Rekruten kam die Armee auf Elisas, die zunächst positiv waren. Die Hälfte dieser Tests war bei einer Wiederholung aber negativ! Bei den Rekruten, die zweimal einen positiven Elisa hatten, war es nur ein Drittel, daß auch einen positiven ersten WB hatte. Und von denen hatten längst nicht alle einen zweiten positiven WB!

HC: Ist es möglich, daß jemand zweimal einen negativen Elisa, aber dann einen positiven Westernblot hat?

VFT: Das kommt vor, aber dazu gibt es wenige Daten, weil nach negativen Elisas normalerweise kein WB gemacht wird.

HC: Gibt es irgendwelche Gründe, mit denen man die Unterschiede in den WB-Kriterien rechtfertigen könnte?

VFT: Ich kenne keine, außer diesem: HIV soll irgendsoein globales Navigationssystem haben. Es heißt, HIV weiß irgendwie, wo es sich befindet und und entscheidet dann, welche T-Zellen es befällt. Die Fähigkeit dürfte allerdings mit 8-10 Genen, die es haben soll, kaum möglich sein.

HC: Wie kommst Du auf 8-10 Gene?

VFT: HIV ist wahrscheinlich das am intensivsten erforschte Ding im Universum, trotzdem sind sich die Experten nicht über die Anzahl der Gene einig.

HC: Welchen Rat könntest Du jemandem geben, der heute seinen Antikörperstatus prüfen lassen will?

VFT: Zuallererst: Will man wissen, ob man mit HIV infiziert ist, kann ich nur sagen: Mach keinen Test. Man rät ja auch keiner Frau, die auf ihre Periode wartet, einen Schwangerschaftstest zu machen, wenn man nicht weiß, ob er funktioniert. Warum also sollte man einen HIV-AK-Test machen?

HC: Und wenn jemand aus einer Hochrisikogruppe wissen will, ob er an einer der 29 Krankheiten, die unter dem Begriff AIDS zusammengefaßt sind, erkranken könnte? Mal ganz unabhängig von der Frage, ob das durch HIV verursacht würde?

VFT: Das kann man aus zwei Dinge berücksichtigen: Wie groß ist die Gefahr zu erkranken, was denkt der konsultierte Arzt darüber, und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, gesund zu bleiben. Es gibt keinen Zweifel darüber, daß es Zusammenhänge zwischen Risikogruppe, positivem Test und einer der AIDS definierenden Krankheiten gibt, aber diese Zusammenhänge sind, weil sie nicht zwangsläufig sind, nur rein statistisch. Außerdem ist Risikogruppe nicht gleich Risikogruppe; das Risiko einer Erkrankung variiert in den verschiedenen Risikogruppen um den Faktor 50.

Wenn man die Sache mit den Retroviren einfach vergißt, dann wird der Blick frei für andere Faktoren, die die Krankheit verursacht haben können. Vielleicht ist es fast unmöglich, diese Faktoren einzukreisen, vielleicht ist es aber auch möglich, die Risikogruppe zu verlassen und das AIDS-Risiko zu minimieren, erinnern wir uns an die 10 Drogensüchtigen. Vielleicht ist es auch möglich, in der Risikogruppe zu verbleiben, aber die Risikofaktoren zu reduzieren.

Wenn ich allerdings die Aussagefähigkeit des HIV-AK-Tests betrachte, so halte ich es auch für möglich, daß die HIV- Forscher schlicht einen Test entwickelt haben, der anzeigt, daß im Körper “etwas nicht stimmt”, wie es z.B. die ESR macht.

HC: Was ist das?

VFT: Erytrozyten-Sedimentations-Rate, oder einfacher: Blutkörperchen-Senkungsrate, ein weit verbreiteter Test. Er mißt, wie schnell ein Tropfen Blut auf den Boden eines Reagenzglases trifft, wenn dieses u.a. mit Gerinnunghemmern gefüllt ist. Die Geschwindigkeit wird dabei durch Veränderungen im Blut beeinflußt, besonders durch die enthaltenen Proteine. Das können z.B. Rheuma oder TBC sein, aber auch durch nicht infektiöse Faktoren wie eine Schwangerschaft kommt eine hohe ES-Rate zustande. Die ESR wurde früher sogar mal als Schwangerschaftstest benutzt.

Der Knackpunkt ist folgender: Unsere Gruppe aus Perth hat schon seit langer Zeit angemahnt, daß es große Zweifel daran gibt, daß Retroviren die Ursachen für eine Antikörperproduktion sind. Aber irgendwo muß ja der Grund für die Antikörperproduktion von Menschen der Risikogruppen liegen. Würde man versuchen, den Grund dafür zu finden, dann wüßte man auch, welche Faktoren die Patienten vermeiden müssen, um diese Antikörperproduktion zu unterbinden. Ist ein positiver Test nicht durch eine akute Krankheit ausgelöst, hat er nicht mit Antikörpern gegen eine akute Infektion reagiert, so gibt es vielleicht andere Ursachen dafür, die man abstellen kann, indem der Patient sein Leben verändert.

Noch mal zurück zu den 10 Drogensüchtigen: Die Experten stellten fest, daß sie nicht mit HIV infiziert sind, trotzdem hatten sie Antikörper im Blut, die auf den Test reagierten. Das änderte sich, als sie ihren Lebensstil geändert hatten. Plötzlich waren sie die Antikörper los, die im Test reagiert hatten. Mir ist klar, daß die Wissenschaftler behaupteten, die 10 hätten niemals echte HIV-Antikörper gehabt. Das ist doch fast genau das, was unsere Gruppe aus Perth behauptet, die Geschichte der 10 ist doch geradezu ein prototypischer Beweis für unsere Theorie. Der einzige Unterschied zwischen uns und diesem Experten ist doch, daß wir monieren, daß es keinen einzigen Beweis für die Existenz von spezifischen HIV-Antikörpern gibt.

Würde dies mal offiziell bestätigt, würde es würde es die positiv Getesteten von der Last befreien, durch HIV einem tödlichen Schicksal nicht entkommen zu können. Ich bin mir sicher, daß sich kein HIV- Negativer sich auch nur im Ansatz vorstellen kann, wie stark die Psyche und Gesundheit eines Menschen mit einem angeblich tödlichen Retrovirus unerbittlich seine Immunkräfte zerstören. Es braucht übermenschliche Kräfte, sich dem Glauben an die Tödlichkeit eines Virus zu widersetzen, das die gesamte Menschheit für existent und tödlich hält.

HC: Man sollte also Studien mit Langzeitpositiven machen, die HIV-Antikörper haben, um herauszubekommen, welche Faktoren für den Ausbruch von Krankheiten sorgen?

VFT: Oder welche Faktoren den Ausbruch von Krankheiten verhindern. Das wäre von enormem Nutzen.

HC: Was ist mit Menschen, die an AIDS-definierenden Krankheiten leiden?

VFT: Ich sagte schon, diese Krankheiten sollten so behandelt werden, wie man sie ohne eine AIDS-Diagnose behandeln wurde: Als für sich selbst stehende Krankheiten.

HC: Und was ist mit jemandem, der keiner Risikogruppe angehört, gesund aber positiv ist?

VFT: Die ehrlichste Antwort wäre, unter Berücksichtigung der Antikörperfrage, daß es keine Fakten gibt, aufgrund derer man eine Prognose machen könnte.

HC: Warum bist Du dieser Meinung?

VFT: Aus streng wissenschaftlicher Sicht ist es unmöglich, zu bestimmen, ob diese Antikörper für sich auf eine Gefährdung hindeuten. Man müßte mal 100 solcher Menschen beobachten, während sie über Jahre hinweg nicht mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Aber man dürfte ihnen nicht sagen, daß sie HIV-positiv sind.

HC: Wieso nicht?

VFT: Wie ich schon sagte, sie würden glauben, sterben zu müssen. Das, und auch die Vergabe von antiviralen Medikamenten kann aus sich heraus Krankheiten auslösen, das ganze Experiment wäre durch Störfaktoren unbrauchbar geworden.

HC: Was würdest Du als Arzt Patienten raten, welche Fragen sie ihren behandelnden Ärzten stellen sollen?

VFT: Sie sollen wissenschaftliche Beweise verlangen. Und zwar Beweise dafür,

daß die Antikörper in ihnen keine andere Ursache haben können, als die Infektion mit einem Virus namens HIV.

HC: Und wenn der Arzt sagt: ‚Keine Sorge, vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, die Tests funktionieren fehlerfrei?‘

VFT: Dann muß man nachfragen, wo, wie, wann und von wem das bewiesen wurde. Man muß Zitate, Referenzen, Namen und Daten verlangen. Man nimmt eine Kopie unserer Veröffentlichung aus Bio/’Technology von 1993, das Eleni Interview aus “Continuum”, oder einen Artikel von Christine Johnson mit zum Arzt und darauf bestehen, daß er auf jeden einzelnen Punkt ausführlich eingeht.

Man muß darauf bestehen, daß geklärt wird, wie die Spezifität des Test, der einen positiv machte, bestimmt wurde. Alle Wissenschaftler wissen um die Kreuzreaktionen, man muß verlangen, daß der diagnostizierende Arzt erklären kann, warum er sicher ist, daß das Testergebnis nicht auf Kreuzreaktionen beruht. Das ist die zentrale Frage. Man sollte von seiten seines Arztes keine abfälligen Bemerkungen oder düstere Prognosen dulden und sich nicht von großen Namen beeindrucken lassen.

HC: Und wenn der Arzt rät, eine Viral Load-Bestimmung mittels einer PCR (Polymerase Ketten-Reaktion) zu machen?

VFT: Dann muß man einen Beweis verlangen, daß die DNS oder RNS, die im Test verwendet wird, ein einzigartiger, spezifischer Baustein eines erwiesenermaßen infektiösen Retrovirus ist.

Ich weiß, die Wissenschaft betrachtet die Isolation eines ganzen Viruspartikels als alten Hut, aber sie behaupten doch, ein Partikel namens HIV verursache AIDS.

Wo ist also dieser Partikel? Es muß doch eine direkte Verbindung zwischen den bei der Viral Load-Messung verwendeten RNS und DNS-Partikeln und dem behaupteten HIV geben. Wo ist diese Verbindung, dieser Zusammenhang? Man schreibt einfach an den Hersteller des Tests und der Startermoleküle, und verlangt eine wissenschaftliche Beweisführung für das Etikett, das sie auf die Testverpackung geklebt haben.

Weil die PCR sehr anfällig dafür ist, nicht gesuchte Gensequenzen ebenfalls zu vermehren, muß man auch auf Hinweisen bestehen, wo die Sensitivität und die Spezifität der HIV-PCR bewiesen wurde.

HC: Und wenn gesagt wird, daß man eine ausführliche Erklärung der PCR nicht verstehen würde?

VFT: Sie ist nicht schwer zu verstehen. Es braucht zwar Zeit, aber die Grundzüge der PCR sind einfach. Wer behauptet, es nicht erklären zu können, der will es einfach nicht.

Wir haben uns bis jetzt mehr als ein Jahrzehnt mit der Thematik befaßt, und haben festgestellt, wenn man glaubt, im Recht zu sein, macht das sehr wenig aus. Unsere Veröffentlichungen warten immer noch auf eine wissenschaftliche Beantwortung.

Das Problem liegt darin, daß Wissenschaftler, Ärzte eingeschlossen, einfach die Gültigkeit der HIV- Theorie und der Tests akzeptieren, weil sie von großen Namen und Institutionen beeindruckt werden. Eigentlich wäre es ihre Pflicht, die Theorien und die Gültigkeit der Tests eigenständig zu hinterfragen. Aber sie sind es ja in der Regel nicht, die mit einem angeblich tödlichen Retrovirus konfrontiert werden. Deshalb müssen sich die Patienten emanzipieren, ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, Fragen stellen und dadurch die öffentliche Debatte beeinflussen.

Ich möchte hier mal Galileo zitieren: “In der Wissenschaft ist die Meinung von Tausenden nichts im Vergleich zum Geistesblitz eines Einzelnen.”

HC: Kommt Dir manchmal der Gedanke, alles was Du hier gesagt hast, könnte falsch sein?”

VFT: Ja, und gäbe es eine wissenschaftliche Debatte über dieses Thema, und würde man uns widerlegen, würden wir das hinnehmen.

HC: Ich möchte langsam zum Schluß kommen. Ich habe gehört, Du schreibst an einem Buch?

VFT: Sehr nett von Dir, das anzusprechen. Ich habe ein Manuskript geschrieben, es ist noch kein fertiges Buch, weil noch viel daran zu tun ist.

HC: Was ist es für ein Buch?

VFT: Ein Roman, ein Thriller (42), der in den USA und Australien spielt. Es geht um eine biotechnologische Firma, die einen AIDS- Kritiker zum Schweigen bringen möchte, weil die Profite der Firma in Gefahr sind. Die Hauptfiguren sind ein Chemieprofessor, natürlich eine Frau und ein HIV- positiver junger Bluter, dessen Onkel ein kritischer Politiker ist. Natürlich kommt auch unsere Forschung in dem Buch vor, in vielen Gesprächen und in einer Gerichtsszene.

HC: Ich hoffe, unverklausoliert, in klaren Worten!

VFT: Das muß der Leser entscheiden.

HC: Dr. Turner, ich bedanke mich vielmals für dieses Gespräch!

VFT: Ich danke Dir, Huw. Ich hoffe, ich habe den Einen oder Anderen etwas zum Nachdenken gebracht.

REFERENZEN

1. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM. Is a Positive Western Blot Proof of HIV Infection? Bio/Technology 1993;11:696-707.

2. Papadopulos-Eleopulos E. A Mitotic Theory. J. Theor. Biol. 1982;96:741-758.

3. Papadopulos-Eleopulos E. Reappraisal of AIDS: Is the oxidation caused by the risk factors the primary cause? Medical Hypotheses 1988;25:151-162.

4. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM. Oxidative Stress, HIV and AIDS. Res. Immunol. 1992;143:145-148.

5. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM. Kaposi’s Sarcoma and HIV. Medical Hypotheses 1992;39:22-29.

6. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM. Has Gallo proven the role of HIV in AIDS? Emerg. Med. [Australia] 1993;5:113-123.

7. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM, Causer D, et al. A critical analysis of the HIV-T4-cell-AIDS hypothesis. Genetica 1994;95:5-24.

8. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM, Causer D. Fator VIII, HIV and AIDS in haemophiliacs: an analysis of their relationship. Genetica 1995;95:25-50.

9. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM, Bialy H. AIDS in Africa: Distinguishing fact and fiction. World J. Microbiol. Biotechnol. 1995;11:135-143.

10. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM. Virus Challenge. Continuum 1996;4:24-27.

11. Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM, Causer D. The Isolation of HIV: Has it really been achieved? Continuum 1996;4:1s-24s.

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